Der Entwurf der ORplan sah vor, dass der Hauptbaukörper des Neubaues, das HOFHAUS, ein sich zum Blockinneren nach Norden öffnendes „U“ bilden könnte, dessen westlicher, längerer Arm, zusammen mit dem hinteren PUNKTHAUS und dem bestehenden „Dreierensemble“ aus Wohnturm und Seminargebäuden zwei über Eck verschränkte Hofplätze bilden. Die zum Hof liegenden Laubengänge des Hofhauses würden neben ihrer Verkehrsfunktion reichlich Raum für „studententypische“ Begegnungen/Aktivitäten bieten und darüber hinaus sommerliche Erweiterungen der Wohn-/Essbereiche erlauben.
Das HOFHAUS würde bewusst direkt an die Grundstücksgrenze zur Friedrichstraße gestellt werden, um die dort vorhandene Blockrandstruktur zu stärken. Der Lärmschutzproblematik würde dadurch begegnet, dass dort das Wohnen erst im Obergeschoss beginnt, und die Fassaden-/Fensterelemente entsprechend konstruiert wären. Aus diesem Grund würde auch die Außenwand entlang der Friedrichstraße als freistehende semi-transparente Wand weitergeführt und könnte zusätzlich einen „Schirm“ zur Vorfläche und dem Eingangsbereich bilden.
Der östliche Arm des HOFHAUSES würde ebenso bewusst von der Königsallee abgerückt, um den für die Flanierachse charakteristischen Großbaumbestand zu halten und einen qualitätvollen Zugang herzustellen. Mit dem Zurückweichen könnte der zukünftig sanierte Wohnturm aus den 60er Jahren freigestellt werden.
Für HOFHAUS und PUNKTHAUS ist eine Hybridbauweise vorgeschlagen worden, mit einer massiv zu erstellenden Grundkonstruktion. Die Außenwände wären als „Kassetten“ vollkommen identisch und würden samt den Fenstern als Holzbau- Fertigteile werkseitig vorgefertigt und auf der Baustelle montiert. Die vorgeschlagene Bauweise würde Vorteile des Massivbaues (Brandschutz, Schallschutz, Spannweiten etc.) mit denen der vorgefertigten Holzbauweise (Qualitätsstandard, Termin- und Kostensicherheit etc.) verbinden. Da die Nasszellen ebenfalls in großer Zahl identisch wären, könnte auch im Innenausbau mit einem hohen Vorfertigungsgrad (Zellen) gearbeitet werden. Mit den offenen Laubengängen wurde eine äußerst wirtschaftliche Erschließungsform gewählt, die aber trotzdem den Bedürfnissen der studentischen Bewohnerschaft entgegenkommt. Die vorgeschlagene Modulbauweise würde es zudem erlauben, zusätzliche Kubaturen/Geschosse anzubieten, um die gewünschten 230 Wohneinheiten zu erreichen.
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Auftraggeber | Studierendenwerk Stuttgart AöR |
Verfahren | Nichtoffener Realisierungswettbewerb nach RPW |
Jahr | 2017 |