Das städtebauliche Konzept der ORplan sah vor, dass sich das neue Wohnquartier in Nellingen-West nach Verlegung der Kreuzbrunnenstraße zur Stadtbahntrasse hin nach Westen und Süden in zwei Bauabschnitten öffnet. Beide Bauabschnitte wären durch unterschiedliche Wohn- und Gebäudetypologien für verschiedene Lebensstilgruppen geeignet und könnten Wohnbedürfnisse vom kleinen Appartement, dem individuellen Wohnungsbau bis hin zum Wohnen auf der Etage mit Fernblick erfüllen.
Die Freiraumstruktur des neuen Wohnquartiers sucht den Bezug zur umgebenden Landschaft und versucht diese über die parallel zur Bebauung verlaufenden Grünbänder mit dem neuen Quartier zu verweben. Die verlegten Hauptstraßen im Norden und Osten könnten durch eine doppelreihige Baumbepflanzung zum Boulevard werden und würden so das den Filderraum prägende Element der Baum-Alleen fortführen.
Die verkehrliche Erschließung des neuen Gebiets könnte ausschließlich von Osten über die leicht verschwenkte Rinnenbachstraße erfolgen. Im Quartier selbst würde es nur Wohnstraßen mit Tempo 30 und Wohnwege als Spielstraßen geben. Ergänzt würde die Erschließung durch ein feinmaschiges Fuß- und Radwegenetz, das – wo möglich – die Anbindung an den Ort sucht.
Der nördliche, erste Bauabschnitt könnte sich zur neuen Straßenführung mit einer verdichteten Randbebauung abgrenzen. Die Höhen würden zwischen drei und vier Geschossen variieren. An der Einmündung zur Hindenburgstraße könnte sich ein neuer Quartiersplatz ausbilden. Dort würden Gemeinbedarfsnutzungen in Sonderbaukörpern das heutige Nellingen mit dem neuen Quartier verbinden. An dieser Stelle würde auch die diagonal durchs nördliche Gebiet verlaufende Fahrradachse mit Baumbestand enden. Diese nähme Bezug zur alten Straßenbahnstrecke auf und würde durch öffentliche Grünflächen flankiert und bis zum Quartiersplatz geführt.
Der zweite, südliche Bauabschnitt könnte durch die in diesem Bereich parallel zum neuen Ortsrand verlaufende Quartierstraße erschlossen werden. Diese würde einen Ring ausbilden, von dem alle Gebäude erschlossen werden. Hierin könnte eine neue grüne Mitte mit Spiel- und Aufenthaltsflächen für das südliche Quartier eingeschrieben sein. Flankiert würde sie von dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern sowie der Kita.
Das Quartier würde durch einen dicht bebauten Siedlungsrand im Westen zu den bestehenden landwirtschaftliche genutzten Flächen abgeschlossen. Dieser wäre vom Geschosswohnungsbau geprägt – als Punkthäuser mit fünf bzw. zum Quartiereingang an der Kreuzbrunnenstraße mit sieben Geschossen und dazwischenliegend mit kleinen Mehrfamilienhäusern mit drei Geschossen.
Zur bestehenden Bebauung an der Rinnenbachstraße und am Häuser Weg würde das südliche Gebiet mit unterschiedlichen individuellen Gebäudetypen abschließen. Neben den schon im nördlichen Teil vorkommenden Reihen-, Ketten- und Stadthäusern, fänden sich dort auch vereinzelte Doppel- und Einzelhäuser.
Auftraggeber | Stadt Ostfildern |
Verfahren | Städtebaulich-landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb als offener Planungswettbewerb |
Projektpartner | friedemann. Planungsgruppe LandschaftsArchitektur + Ökologie und Dipl.-Ing. Hans-Peter Henes, Verkehrsplanung, Stuttgart |
Ergebnis | Anerkennung |
Jahr | 2017 |